Für einige Menschen bietet der Immobilienmarkt solide Anlagestrategien für ihr Vermögen – für andere die Möglichkeit, das eigene Traumhaus zu finden oder das Eigenheim zu verkaufen. So oder so: Die Kaufpreisentwicklung auf dem Immobilienmarkt bestimmen die eigenen Pläne und Möglichkeiten. In den letzten Jahren gab es einige signifikante Entwicklungen – wir besprechen die aktuellen Daten!
Die allgemeine Situation der Immobilien-Kaufpreise
Es ist ein offenes Geheimnis: Sowohl die Bau- als auch Immobilienpreise verzeichneten seit dem Jahr 2010 einen starken Anstieg.
Für diese Tendenz sind zahlreiche Faktoren verantwortlich – darunter ein kleiner werdendes Angebot an Immobilien, eine wachsende Bevölkerungsdichte und allgemein steigende Preise. Um dem komplexen Thema „Kaufpreisentwicklung auf dem Immobilienmarkt“ gerecht zu werden, schauen sich die Expert*innen daher mehrere Indizes an.
– Der Baupreisindex für Wohngebäude (Bauwerke) gibt an, dass zwischen 2010 und 2021 der Preis für individuell geplante Mehr- und Einfamilienhäuser um 41 Prozent gestiegen, die Inflationsrate jedoch nur um 17 Prozent gestiegen ist.
– Der Häuserpreisindex (Bauwerke und zugehörige Grundstücke) misst unterdessen die Preisentwicklung aller typischen auf dem Immobilienmarkt getätigten Transaktionen. Hierbei werden alle Wohnimmobilien betrachtet, das heißt Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen (Neubau und Bestand). Je nach Region in Deutschland unterscheidet sich die Preisentwicklung merklich. Betrachtet man jedoch das gesamte Bundesgebiet, so sind Eigentumswohnungen, Zwei- und Einfamilienhäuser im Jahr 2021 um rund 84 Prozent teurer als noch 2010.
– Beim selbst genutzten Wohneigentum stellt sich ein ganz ähnliches Bild dar: 47 Prozent beträgt die Preissteigerung für Immobilien, die von den Besitzer*innen selbst bewohnt werden. Unter diese „Besitzkosten“ fallen alle Kosten, die mit Erwerb und Erhalt einer Immobilie zusammenhängen: von der Maklercourtage bis zu Versicherungs- und Instandhaltungskosten.
Wie ist die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt?
Im Jahr 2022 war beinahe jedes vierte (22,8 Prozent) neu gebaute Einfamilienhaus ein Fertighaus. Da das Jahr 2022 bereits stark von Wirtschaftsrezession und Inflation geprägt war, waren Baumaterialien wie Holz Mangelware. Viele weitere Baumaterialien konnten durch Lieferengpässe nicht pünktlich geliefert werden. Ebenso mangelte es an Fachkräften. Die Preise für Einfamilienfertighäuser stiegen im Jahr 2022 somit um 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021. Eine solche Preissteigerung hatte es seit Beginn der Erhebung dieser Daten im Jahr 1968 nie gegeben.
Nun zeichnet sich erstmals ein Gegentrend ab: Aktuelle, vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen im 4. Quartal 2022 einen Rückgang der Preise für Wohnimmobilien um 3,6 Prozent. Die Preise für Eigentumswohnungen sanken dabei weniger stark als die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser. Insgesamt war dies der erste Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal seit der weltweiten Immobilienkrise im Jahr 2010. Er erklärt sichdurch die mittlerweile höheren Finanzierungskosten (begründet durch die gestiegenen Zinsen) und einer nach wie vor hohen Inflationsrate (Mai 2023: +6,1 Prozent).
Perspektivisch werden die Preise voraussichtlich weiter sinken – für Kaufinteressent*innen lohnt es sich also, die Entwicklungen weiterhin wachsam zu beobachten. Wir bleiben durch alle Entwicklungen hindurch Ihr beständiger und zuverlässiger Partner. Sie haben kleine Fragen, große Pläne oder leise Sorgen? Kontaktieren Sie jederzeit gerne unsere Expertinnen und Experten für Immobilien – wir sind für Sie da.